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Hexenglaube

Viele sehen das Hexe sein auch als eine Glaubensauffassung an. Aber Vorsicht - bei weitem nicht Alle. In diesem Abschnitt geht es nur um die "religiöse" Richtung, im folgendem Text wird also nie von allen Hexen gesprochen, sondern nur von denen, die mit Hexenglauben überhaupt etwas am Hut haben wollen.

Dabei gehen die Geschmäcker auseinander: Ist es eine Naturreligion? Spiritualität? Eine Religion? Oder haben Hexen mit Glauben nichts zu tun?

Religion - Transzendenz - Immanenz

Religion (lat. religare - zurückbinden an - etwas wiederholt und sorgfältig beachten) ist der in großen Bevölkerungsgruppen in langen Traditionen kultivierte, gemeinsame Glaube an das über die direkt erfahrbare Existenz Hinausgehende, zumeist an eine übernatürliche, überweltliche persönliche oder transzendente Wesenheit (Gott).
Aus: Wikipedia - die freie Enzyklopädie

Nach dieser Definition wäre Hexenglaube weder ein Glaube, noch Religion, da es bei den meisten Hexen darauf ankommt, zu erfahren - und zwar betrachten die Meisten das Heilige, oder das Göttliche, Geister, andere Wirklichkeiten etc. als direkt erfahrbar. Trotzdem gibt es auch Viele die einräumen dass Götter, oder transzendente Kräfte, die in ihrem Weltbild vorkommen, unmöglich zur Gänze erfahrbar seien - damit wäre es eben doch wieder ein Glauben. Die Gewichtung ist einfach anders - es gibt Religionen, die legen mehr Wert darauf, an das "Nicht-Erfassbare" zu glauben, Andere legen das Hauptgewicht darauf das Nicht-Erfassbare in erfassbaren Formen konkret werden zu lassen. Gemeinsame Doktrin - Fehlanzeige. Wobei beispielsweise beim herkömmlichen Christentum die Tendenz dahin geht das Nicht-Erfassbare eben zu glauben, (bei Charismatikern würde ich das zb jetzt nicht sagen *g*) und bei dem was viele Hexen als ihre "Religion" oder ihren Glauben bezeichnen, geht die Tendenz halt eher in die Richtung konkretes Erfahren.

Ein Beispiel für das konkrete Erfahren des Heiligen ist die Personifizierung des Heiligen als Gottheit(en). Je konkreter, umso besser erfahrbar. Das kann z.b. ein Name sein. Eine Gestalt. Farben, Symboltiere, Orte.. diese werden mit der Gottheit assoziiert und schon hat mensch etwas handfestes.
Es kann aber auch genau andersherum laufen: Etwas, das konkret erfahrbar ist, wird als heilig angesehen. Dann wird nicht eine Göttin zu beispielsweise einer Bärin gemacht, um die Göttin in dieser Bärin erfahren zu können, sondern aus der Bärin und ihrer ganz eigenen wunderbaren Kraft wird etwas so heiliges dass sie irgendwann zu einer Göttin wird.

Bei einer ziemlich populären Autorin der Hexenszene, Starhawk, wird dieses "Heilige im Konkreten" als Immanenz bezeichnet. Das Heilige ist in der materiellen Welt immanent im Gegensatz zu einem Heiligen was transzendent ist, also die materielle, sichtbare Wirklichkeit überschritten hat und ausserhalb davon "herumschwebt".

Jetzt stossen wir aber auf ein anderes Problem. Was ist denn wenn das Heilige immanent ist?

Der Begriff des Heiligen ist eine Grunderfahrung der Menschheit. Alle Religionen kennen in irgendeiner Form das Heilige, das Tabu, die Sphäre göttlicher Macht und im Gegensatz dazu das Profane, das Weltliche, den Bereich menschlichen Lebens außerhalb des Heiligen Bezirks. Die Wurzel vieler Religionen liegt darin, das Heilige durch kultische und rituelle Vorgehensweisen abzusondern, damit es nicht durch das Profane entweiht oder verunreinigt wird.
Quelle: Wikipedia

Wenn die Grundeigenschaft des Heiligen die ist, dass es vom Profanen getrennt ist, und wenn Alles heilig ist, schafft die Auffassung von Immanenz, wird sie radikal durchgezogen, diesen Gegensatz ab - und damit das Heilige und das Profane gleich mit.

Der menschliche Geist muss aber scheinbar trennen und alles in Schubladen packen, ansonsten kann er nicht denken. Und genau deswegen gibts auch bei "Immanenz-Profis" immer irgendwelche Trennungen zwischen sakral und noch sakraler, nach dem Motto "die ganze Erde ist uns heilig aber dieser Kraftgegenstand (Fluss, Baum, Bügelbrett..) ist NOCH heiliger." Und - schwupps! - wie bei Orwell's "Farm der Tiere" ist es passiert: Alle Tiere sind gleich, aber manche sind gleicher. ;-)

Aber bleiben wir mal dabei, tendentiell finden wir bei Hexen die Hexe sein als etwas spirituelles ansehen, eine Auffassung von Immanenz, die Idee, dass das Heilige in der Menschenwelt und der Natur mit drin ist, und dass wir es erfahren können.

Polarität

Eine zweite grosse Sache, der die meisten sich Hexe nennenden Menschen frönen, ist das Sehen der Welt als Polarität. Pluspol, Minuspol und alles mögliche dazwischen.

Polarität ist allgemein das Verhältnis zweier entgegengesetzter, in Wechselwirkung miteinander stehender und aufeinander angewiesener Kräfte oder Dinge, wie z.B. männlich/weiblich, aktion/reaktion.
Quelle: Wikipedia

Viele Religionen wie z.B. auch das Christentum sehen das Göttliche als transzendent. Dies bedeutet, dass ein Schöpfergott etwas ausserhalb von sich selbst kreiert und von seiner Kreation getrennt existiert. Folgen wir aber unserer oben beschriebenen Theorie das alles aus dem Einen entstand und Teil desselben ist, so erkennen wir, dass alles den göttlichen Funken in sich tragen muss, das Göttliche ist also immanent.
Dies ist auch die Grundidee in Wicca und verwandten Traditionen. Da wir Menschen weiblich und männlich polarisiert sind, schufen wir die Göttin und den Gott zum besseren Verständnis des grösseren Mysteriums. Durch Gott und Göttin versuchen wir uns dem unlösbaren Rätsel des All-Einen, des Lebensfunkens, der Essenz zu nähern. Ein Weg dahin mag die Erkenntnis um den göttlichen Funken in uns sein. Wenn wir erkennen, dass Mann und Frau gleichwertig aber polaritär verschieden sind und den jeweils entgegengesetzten Pol benötigen um zur Einheit zurückkehren zu können, sind wir dem Mysterium ein ganzes Stück näher.

Quelle: Wurzelwerk.at - Anna und Peter über Polaritäten

Das zweite Zitat zeigt z.b. ganz gut, dass viele Hexen versuchen von "Gottvater" zu zwei göttlichen Prinzipien überzugehen. Dabei liegt bei vielen zwar die Betonung auf der Seite der Göttin, aber es sind dann doch meist eine Göttin und ein Gott, die beide gleich "hoch" angesiedelt sind. An dieser Stelle glauben jetzt sicher die meisten AnfängerInnen, Göttin und Gott gehören einfach zum Hexenglauben, wenn es ihn gibt. Das stimmt aber eigentlich nicht. Diese Göttin/Gott-Geschichte, und damit auch die Polaritätsgeschichte, ist eben KEIN "Glaubens-Muss" im Hexentum.

Das Prinzip der Polarität als Glaubensinhalt muss hier einfach genannt werden, da es sehr verbreitet ist. Doch nicht jede/r nimmt es so für sich an. Ich persönlich finde es gut um Wellen oder Zyklen zu beschreiben. Aber dabei geht es eher um die Dynamik als um das Einsortieren in Zweier-Pärchen. Das finde ich relativ langweilig und man tappt dabei leicht in die "Besser-Schlechter" oder die "Zusammengehörig auf Gedeih und Verderb" - Falle. Ich erlebe zb Göttinnen als ganz eigene, individuelle Wesen und genauso Götter. Aber da wir es schon von Zyklen hatten, kommen wir jetzt mal drauf..

Zyklen

Zyklen sind auf deutsch einfach Kreisläufe. Der Wechsel der Jahreszeiten zum Beispiel. Mondzyklen. Menstruationszyklen. Auch so'n Ding, was das "hexische" Weltbild unterscheidet vom "herkömmlichen" Weltbild, in dem die Zeit linear abläuft, also von A nach B nach C. In 'nem linearen Weltbild entwickelt man sich vom Anfang zum Ende immer auf einer Linie weiter. In einem zyklischen Weltbild wechseln sich bestimmte Abläufe immer wieder von vorne ab. In einem linearen Weltbild ist die Antwort auf die Frage nach dem "woher kommen wir und wo gehen wir hin" meistens "Wir kommen aus der Quelle und gehen ins Meer" - das zyklische Weltbild würde sagen "Wir kommen aus der Quelle, gehen ins Meer, verdunsten, regnen aufs Land, kehren zurück in die Quelle, gehen ins Meer, verdunsten.."

Trotzdem sieht fast niemand es so, dass sich alles genau wiederholt. In einer Art Kompromiss zwischen Linie und Kreis kann mensch sich vorstellen, dass das Leben zwar in Zyklen abläuft, aber jeder Kreislauf ist anders wie der letzte, und damit immer wieder neu. Das Symbol dafür ist eine Spirale, wo der nächste Kreis ausser- oder innerhalb vom letzten Kreis liegt, aber halt nie genau drauf.

Das Zyklische schlägt sich in der Glaubenspraxis vieler Hexen dadurch nieder, dass z.b. Jahreszeit-Wechsel mit Festen begangen werden, wenn welche ganz viel Zeit haben, dann auch Mondwechsel. Trotzdem hat nicht jede/r ein zyklisches Weltbild, ich habe auch schon viele Äusserungen von Hexen gelesen, die auf ein äusserst lineares Weltbild hindeuten, aber was weiss ich, kann man eh nicht ganz trennen. Weil irgendwo ist meine Lebenserfahrung als Mensch sowohl eine Lebens-Linie, als auch das Durchgehen durch viele Zyklen.
Einige Hexen glauben auch an Reinkarnation. Begründet wird das meist damit, dass man in der Natur auch sehen kann, dass nach dem Absterben von etwas Altem etwas Neues ensteht.

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